Benin

Ein Land mit vielen Traditionen, geprägt von der Voodoo-Religion. Ein Land der Märchen und Legenden. Ein Land reich an Geschichte. Und dennoch ein Land, das unbekannt bleibt.

Das Königreich Dahomey, das in früheren Zeiten die ganze Region beherrschte, lädt zu einem Rückblick auf seine Geschichte ein. Benin besuchen, bedeutet, auf eine atemberaubende Entdeckung gehen: blaue Lagunen, Landschaften des Küstengebiets erkunden, per Boot auf dem Meer oder auf Flüssen mitten durch üppige Vegetation gleiten und vieles mehr.

Dort im Süden befinden wir uns nah am Voodoo, dieser mysteriöser Gottesverehrung, so machtvoll und fesselnd. Ob in Abomey, dem ehemaligen Königreich, in Ouidah, dem Zentrum der Voodoofeste und gleichzeitig ehemaliger Sklavenumschlagplatz oder in der Kolonialstadt Porto-Novo  – unsere Reise schenkt uns ein mitreißendes, kontrastreiches Spektakel fernab vom Massentourismus mit Naturerlebnissen, herrlichen Sandstränden, farbenfrohen Märkten und warmherziger Bevölkerung.

Daten & Fakten

Staats-/Regierungsform

Die Staatsform ist eine Präsidaldemokratie. Thomas Boni Yayi ist seit 2006 amtierender Präsident von Benin.

Politische Lage

Benin ist eines der wenigen Länder Afrikas, in denen ein ruhiges und sicheres Reisen garantiert werden kann.

Bevölkerung

Die Fläche von Benin umfasst ca. 112.622 km² und ist etwa halb so groß wie Deutschland. Es leben ca. 8.9 mio Menschen dort. Porto Novo ist die Hauptstadt und zählt ca. 267.200 Menschen. Es gibt viele Völkergruppen in Benin. Zu den größten gehören unter anderem Fon (ca. 39,2%), Adja (ca. 15,2%) und Yoruba (ca. 12,3%). Die meisten Einwanderer kommen aus den umliegenden Ländern wie Niger oder Togo.  

Landessprache

Amtssprache ist Französich. Es werden aber noch viele andere Landessprachen gesprochen. So ist für viele Beniner, etwa 47% der Bevölkerung, Fon ihre Muttersprache.

Religion

42% der Bevölkerung sind Christen. 28% sind Moslems, 17% sind Voodoo und 13% sind von traditionellen Religionen betroffen.

Geographie

Benin liegt in im Osten Afrikas und erstreckt sich in nord-südlicher Richtung. Hinter der Küste liegt ein Plateau, das zum Atakora-Gebirge hin ansteigt. Der Ouémé fließt im Süden in die Cotonou-Lagune. Der Mono mündet in den Golf von Guinea und bildet die Grenze zu Togo.

 

Wetter & Klima

Das Klima in Benin wird in zwei Zonen eingeteilt. Im Norden des Landes herrscht eine Trockenzeit von November bis Mai. Im Juni beginnt dann die Regenzeit. Im südlichen Teil Benins gibt es hingegen zwei Trocken- und zwei Regenzeiten. Die Luftfeuchtigkeit in diesem Land ist sehr hoch und beträgt über 80%.

 

Flora & Fauna

Die ursprünglichen Bestände an tropischem Regenwald im Süden des Landes sind nur noch in kleinen Resten erhalten. Heute bestimmen Nutzpflanzen wie z.B. Öl- und Kokospalmen die Landschaft. Der größte Teil des Landes wird durch Feuchtsavanne eingenommen, auch hier ist der Baumbestand durch den Eingriff des Menschen (z.B. Brandrodung) dezimiert. In der Ebene des Niger findet sich Trockensavanne mit lichtem Baumbestand und kurzen Gräsern.

In Benin leben überwiegend Tierarten, die an das Leben in Feucht- und Trockensavanne angepasst sind. Dazu gehören z.B. Antilopen, Büffel, Giraffen, Warzenschweine, Flusspferde und Löwen. Die Vogel- und Reptilienwelt ist artenreich. Im Norden Benins gibt es mehrere ausgewiesene Schutzgebiete wie z.B. den Pandjari-Nationalpark.

Sehenswertes

Cotonou
Ist zwar das wirtschaftliche Zentrum, größte Stadt sowie der Regierungssitz Benins, die Hauptstadt des Landes und Sitz des Parlaments indes ist Porto Novo. In Cotonou leben etwa 691.000 Einwohner. Die Stadt verfügt über einen Flughafen und ist gut an das Straßen- und Bahnsystem Benins angebunden. Touristisch interessant in der Stadt sind die landestypischen Lehmbauten, die vielen noch auf die Kolonialzeit zurückgehenden Bauwerke sowie die zahlreichen reizvollen Märkte. Gibt es eine Hauptsehenswürdigkeit in Cotonou, so sind es die zahlreichen sehr reizvollen Märkte, zu denen u.a. der internationale Markt im Stadtteil Dantokpa gehört. Dieser Markt ist der größte in ganz Westafrika. Jeden Morgen öffnet auch der Fischmarkt seine Pforten, und wenn man sich in den Stadtteil Ganhi aufmacht, so wird man dort den gut besuchten Fruchtmarkt finden. 

 

Porto Novo
In der Hauptstadt Benins, die auch Sitz des Parlaments und des Präsidenten ist, leben etwa 235.000 Menschen, was sie nach Cotonou zur zweitgrößten Stadt des Landes macht. Sehenswert sind in Porto Novo der große Markt, das Museum für Völkerkunde, der Palast des Königs Toffa und auch die Bunte Moschee. Etwa 10 Kilometer entfernt von Porto Novo kann man den Trommelmarkt von Adjarra besuchen. Eine weiterhin erwähnenswerte Einrichtung in der Stadt ist die École du Patrimoine Africain, die auch in weiteren 25 Ländern eine Niederlassung unterhält und sich der Bewahrung des kulturellen Erbes verschrieben hat. 

 

Natitingou
Das von 35.000 Menschen bewohnte Natitingou liegt in der Nähe der Atakora-Bergkette und ist wegen der Wohnburgen (Tata-Somba) der Somba so sehenswert. Entscheidet man sich für einen Besuch der Stadt, so sollte man dies aber außerhalb der Harmattanzeit tun, wenn der Wüstenwind die Stadt in einen Dunstkessel verwandelt.

 

Ouidah
Die im 18. Jahrhundert so bedeutende Handelsstadt Ouidah war einst Ort, von dem aus Tausende von Sklaven nach Amerika verschifft worden sind. Daran erinnern noch heute die Sklavenhandelsplätze sowie die Ruine der Comptaire. Am bekanntesten ist Quidah aber als Zentrum und Wiege des Voodoo-Kultes. Das schlägt sich auch in dem jedes Jahr am 10. Januar stattfindenden Voodoo-Festival nieder, wenn Voodoo-Anhänger aus allen Teilen der Erde nach Quidah kommen. Weitere Sehenswürdigkeiten von Quidah sind der Tempel der Regenbogenschlange Dangbé, der Skulpturenpark Kpassezoumé, das Fort Saint Jean-Baptiste d'Ajuda sowie das Maison de Brazil. Hinzu kommen noch die zahlreichen Fetisch-Tempel der Stadt.

 

Ganvié
Die Wasserstadt Ganvié breitet sich am See Nokoué aus und wird geprägt von den interessanten Pfahlbauten, die von der Volksgruppe der Tofino errichtet worden waren. Man kann Ganvié mit Hilfe von Booten besichtigen und den Tofino bei der Lagunenfischerei zuschauen.

Abomey
Abomey mit ca. 390.000 Einwohner und liegt zentral in der Provinz Zou. Abomey besticht durch seine Tempel, Paläste und den Voodookult. Wenn man von Palästen spricht, darf man natürlich nicht an den Glanz und die Schönheit europäischer Schlösser und Paläste denken. Die Bauten waren relativ bescheiden und meist aus Lehm erstellt. Ursprünglich gab es in Abomey (Dahomey) 14 Paläste, von  denen nur noch zwei weitgehend erhalten geblieben sind. Von kulturhistorischem Interesse sind diese Bauten, da sie die Tradition des Königreiches der Fon widerspiegeln. Der Bereich um die Paläste ist von rund 6 m hohen Mauern umgeben. Eine grausame Rarität ist ein auf in Silber gefassten Totenschädeln stehende Thron. 

Das Königreich Fon wurde um 1620 - mit Abomey als Hauptstadt - gegründet, mit Dako als erstem König, dem von 1645 bis 1685 König Ouegbadja folgte. Die Könige beteiligten sich rege am Sklavenhandel, indem sie ihre Untertanen an die weißen Sklavenhändler verkauften und dabei sehr reich wurden. Aber Sklaverei gab es hier auch schon vorher. Während der Blütezeit des Sklavenhandels zwischen 1728-1818 regierten die Könige Tegbesu, Kengala, Agongolo und Adandozan. das grausame Tun dieser Könige endete letztendlich erst im Jahr 1894 mit der Kolonisierung und Verbannung von König Béhanzin durch die Franzosen. König Béhanzin  verstarb 1906 im Exil in Algier. Voodoopriester, die früher halfen, die Macht der Könige zu festigen, bieten heute ihre Künste den Touristen an. Die Königspaläste von Abomey gehören seit 1985 um Weltkulturerbe der UNESCO.

Atakora-Gebirgskette
Benin hat auch Anteil an der Atakora-Gebirgskette, die sich von Ghana über Togo bis nach Burkina Faso zieht. Die niederschlagsreiche Region erreicht ihre größte Höhe mit dem 986 Meter hohen Mont Agou (auch Mont Baumann genannt). Auf dem Gebiet Benins ist der höchste Berg der 658 Meter hohe Mont Sokbaro. 


Pendjari-Nationalpark
Der Park liegt und umfasst eine Fläche von rund 5.000 km². Er befindet sich im äußersten Nordwesten des Landes und grenzt an Burkina Faso. 
Der Park wurde bereits 1954 als Schutzgebiet für die Jagd der Angehörigen der Kolonialverwaltung gegründet und 1961 zum Nationalpark erklärt - er ist ein Teil des 50.000 km² großen 1986 eingerichteten

Praktische Reiseinformationen

Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass möglich.

Visum
Deutsche Staatsangehörige sind bei der Einreise in die Republik Benin visapflichtig. Es wird daher angeraten, sich rechtzeitig vor Reisebeginn um die Erteilung eines Visums zu bemühen und gegebenenfalls weitere Informationen bei der konsularischen Abteilung der Botschaft der Republik Benin in Berlin zu erfragen. Die Gebühren für ein Visum beträgt 75 Euro pro Person.

An der Grenze bzw. am Flughafen werden keine Visa erteilt. Bei der Visabeantragung müssen bereits Flugticket und Impfpass mit gültiger Gelbfieberimpfung vorgelegt werden.

Anmerkungen
Das Reisedokument muss noch mindestens drei Monate gültig sein und über ausreichend Platz für Visa und Ein- und Ausreisestempel verfügen. Kindereinträge im Reisepass eines Elternteils sind seit dem 26.06.2012 nicht mehr gültig. Jedes Kind benötigt ein eigenes Ausweisdokument.

Währung
Landeswährung ist der CFA-Franc (XOF). 1 Euro = 655 FCFA. Kreditkarten (Visa, Mastercard) werden in begrenztem Umfang angenommen.  Bei großen Banken in Cotonou kann man mit der Visakarte Geld abheben.

Impfschutz
Das Auswärtige Amt empfiehlt weiterhin, die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen.

Allen Reisenden werden darüber hinaus Impfungen gegen Meningokokken ACWY, Polio und Hepatitis A empfohlen. Bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition sollte darüber hinaus Impfschutz gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus bestehen.

Eine Gelbfieberimpfung ist für alle Personen älter als 1 Jahr zur Einreise vorgeschrieben und auch medizinisch indiziert. Auch wenn davon ausgegangen werden kann, dass eine einzige Gelbfieberimpfung einen lebenslangen Schutz vermittelt (WHO), wird bei Einreise nach Benin möglicherweise weiterhin der Nachweis einer Impfung, die nicht länger als zehn Jahre zurückliegt, verlangt.

Für die Malariaprophylaxe sind in Deutschland verschiedene verschreibungspflichtige Medikamente (z.B. Atovaquon/Proguanil (z. B. Malarone), Mefloquin (z. B. Lariam) und "off label" Doxyzyklin erhältlich. Die Auswahl und persönliche Anpassung sowie Nebenwirkungen bzw. Unverträglichkeiten mit anderen Medikamenten sollten unbedingt vor der Einnahme einer Chemoprophylaxe mit einem Tropen- bzw. Reisemediziner besprochen werden.

Flugzeit
Nach Cotonou, Flughafen Cadjehou (COO) 6 km zur Stadt, mehrmals wöchentlich Direktverbindungen ab Paris. Von Frankfurt/Main, Wien und Zürich aus gibt es keine Direktverbindungen nach Benin. Die Flugzeit beträgt ca. 8 Stunden. Cotonou ist 6.850 km von Frankfurt entfernt.

Flughafen
Der Flughafen Cadjehoun ist ein internationaler Flughafen in Benin. Er liegt etwa sechs Kilometer westlich des Zentrums in der größten Stadt des Landes Cotonou an der Bucht von Benin.

Trinkgeld
Außer für Gepäckträger in Hotels sind Trinkgelder nicht üblich.

Telefon
Um von Deutschland nach Senegal zu telefonieren, wählen Sie 00 + 221 (Vorwahl des Landes) + 8 (Dakar und Umgebung) oder 9 (die anderen Gebiete) + die Nummer des Teilnehmers. Um von Senegal nach Deutschland zu telefonieren, wählen Sie: 00 49 + die Nummer des Teilnehmers ohne die erste 0.nach Benin: +229

Strom
In Benin beträgt die Netzspannung 220 Volt Wechselstrom bei 50 Hertz. In diesem Land kommt es allerdings immer wieder zu Stromausfällen, die auch länger dauern können. Zwar haben die meisten Hotels Generatoren, doch es ist sehr sinnvoll gerade in ländlichen Regionen eine Taschenlampe und eine ausreichende Anzahl an Batterien dabei zu haben.

 

Botschaft in Deutschland

Botschaft Benin
Englerallee 23
14195 Berlin
Telefon:+49 30 236314710

 

Botschaft in Benin

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland
N° 1438, Av. Pape Jean Paul II
Cotonou
République du Bénin

Postanschrift:
01 B.P. 504 Recette Principale
République du Bénin

Telefon: +229 21 31 29 67
Telefax: +229 21 31 29 62