Senegal

Alltag im Senegal ist spannend! Alles ist möglich, alles hat nebeneinander oder miteinander Platz. Vieles, was wir in unserem modernen Leben heute kaum noch beachten, wirkt auf unsere Augen und Ohren ungewohnt, fremd und exotisch.

Das Leben dort ist durch eine große Kreativität und Spontaneität gekennzeichnet. Auch die Offenheit und Herzlichkeit der Leute auf der Straße ist immer wieder beeindruckend. Wenn man dieselbe Sprache mit dem Herzen spricht, erhält man auch als zunächst Fremder sehr schnell tiefe Einblicke in das hiesige Leben. Die Senegalesen sind äußerst kommunikativ und besonders gastfreundlich.

Daten & Fakten

Staats-/Regierungsform

Die Staatsform des Senegals ist eine Präsidialdemokratie. Chérif Macky Sall ist der 4. Präsident des Landes. Er wurde am 25. März 2012 gewählt.

Politische Lage

Senegal ist eines der wenigen Länder Afrikas, in denen ein ruhiges und sicheres Reisen garantiert werden kann.

Bevölkerung

Senegal hat ca. 12 Millionen Einwohner, von denen ca. 58% jünger als 20 Jahre sind. Die Bevölkerung setzt sich aus verschiedenen Volksgruppen zusammen, u.a. Wolof, Pulaar, Serer, Jola, Manlinke, Soninke, wobei die Volksgruppe Wolof die zahlenmäßig stärkste und wichtigste ist. Die Hauptstadt Dakar hat ca. 2,5 Millionen Einwohner.

Landesprache

Die offizielle Amtssprache ist Französisch. Außerdem hat jede Volksgruppe ihre eigene Sprache, aber die meistbenutzte ist Wolof.

Religion

85 % der Bevölkerung sind sunnitische Moslems. 10  % sind katholisch und 5 % der Individuen sind von traditionellen Religionen (Animismus) betroffen.

Geographie

Senegal liegt an der westlichen Spitze Afrikas und grenzt im Norden an Mauretanien, im Osten an Mali und im Süden an Guinea und Guinea-Bissau. Es umschließt zudem das kleine Land Gambia völlig. Die 700 km lange flache Atlantikküste wird von Sanddünen gesäumt, im Süden gibt es auch sumpfige Abschnitte.

Wetter & Klima

Angenehmes subtropisches Klima mit viel Sonnenschein. Durchschnittstemperaturen in Meeresnähe liegen bei 24-28 Grad Celsius, im Landesinneren meistens über 30 Grad Celsius.

Das Klima im Senegal ist zweigeteilt: Von November bis Mai herrscht Trockenzeit mit nahezu unbedeutenden Niederschlägen. In der Regenzeit von Juni bis Oktober übersteigt die Anzahl der Regentage selten mehr als 10 bis 12 Tage pro Monat. Diese so genannte Winterzeit „Hivernage“ schenkt dem Betrachter wunderschöne Himmelsfarben.

Flora & Fauna

Die Vegetationsformen im Senegal hängen stark von den jeweiligen Niederschlagsmengen in den Regionen ab. Im Norden des Landes findet man vor allem Dornbuschsavannen, während man im Landesinneren eher Trockensavannen vorfindet mit einem spärlichen Graswuchs, Akazien und den für Westafrika typischen und charakteristischen Baobabbaum auch Affenbrotbaum genannt.

Im Süden des Landes wird das Landschaftsbild eher von Ta­ma­rin­den-, Flamboyantbäumen und hohem Elefantengras bestimmt, denn der Süden ist wesentlich Niederschlagsreicher als der Norden des Landes. In dieser Gegend sind auch Sheabutterbäume anzutreffen, aus welchen die berühmte Sheabutter und Baumwolle gewonnen wird. Mit den baumwollartigen Haaren aus seinen Früchten werden unter anderem Matratzen gestopft.

Eine artenreiche Fauna findet sich heute fast nur noch in den ausgewiesenen Schutzgebieten, da die Landwirtschaft und zunehmende Besiedlung den Lebensraum der Tiere immer weiter einschränken. In den Tierschutzgebieten und Reservaten leben Büffel, Elefanten, Flusspferde, Antilopen, Affen, Gazellen, Löwen, Busch- und Warzenschweine. Giraffen gibt es heute nur noch selten, genauso wie Schakale, Stachelschweine und Hyänen.
Auch Schildkröten gelten im Gegensatz zu Leguanen, Waranen und Krokodilen zu den seltenen Reptilien.

Die Vogelwelt des Senegal ist mit über 300 verschiedenen Arten äußerst vielfältig. Sehr häufig zu beobachten sind unter anderem Pelikane, Geier und Perlhühner.

Sehenswertes

Dakar
Die senegalesische Hauptstadt Dakar breitet sich an der Atlantik-Küste auf einer Halbinsel aus, auf der die Stadt einst auch gegründet wurde. Die heute nicht nur größte Stadt des Landes, sondern auch die am westlichsten gelegene Stadt von ganz Afrika, erstreckt sich mittlerweile über die gesamt Halbinsel Kap Verde. Etwa 1.030.000 Menschen leben dort, in diesem bedeutendsten Hafen- und Wirtschaftszentrum des Senegal, deren Metropolregion Wohnraum von 2,45 Millionen Menschen ist. Dakar ist Sitz eines Erzbischofs der katholischen Kirche und besitzt seit einigen Jahren mit der 50 Meter hohen African Renaissance Statue aus Bronze über ein gigantisches Wahrzeichen.

 

Monument de la Renaissance africaine in Dakar
In Dakar wurde am 4. April 2010 die Bronzene African Renaissance Statue eingeweiht, ein gigantisches Bauwerk, das mit seinen Ausmaßen von über 50 Metern Höhe die Freiheitsstatue in New York überragt. Errichtet wurde das Monument in Erinnerung an die bereits 50 Jahre andauernde Unabhängigkeit des Staates Senegal. Die Statue gehört zu den bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt und wurde vom senegalesischen Architekten Pierre Goudiaby gestaltet, der sich dafür auf Entwürfe des Präsidenten Abdoulaye Wade bezogen hat. Die wegen ihrer enormen Baukosten von 27 Millionen Dollar und der gewöhnungsbedürftigen Gestalt kritisierte Statue wird von Präsidenten Wade als geistiges Eigentum betrachtet, sodass er 35% des touristisch erwirtschafteten Gewinns für sich fordert. 

Haus der Sklaven (Maison des Esclaves) in Dakar
Die Maison des Esclaves, also das Haus der Sklaven, befindet sich auf der Insel Gorée. Untergebracht wurde es in einem Gebäude, das auf das Jahr 1784 zurückgeht.

Historisches Museum von Gorée (Musée Historique de Gorée) in Dakar
Das auf die Geschichte des Senegal ausgerichtete Musée Historique wurde in einer alten Festung auf der Insel Gorée eingerichtet und zeigt Exponate, die Aufschluss über die Vergangenheit des westafrikanischen Landes geben können.

 

Université Cheikh Anta Diop in Dakar
Die UCAD, eine renommierte Universität in Dakar, wurde nach dem sengalesischen Gelehrten Cheikh Anta Diop benannt. Die Université wurde 1957 als erste französischsprachige Universität in Schwarzafrika ins Leben gerufen. Derzeit studieren ungefähr 40.000 StudentInnen an einer ihrer fünf Fakultäten. Der Universität angeschlossen ist auch das Meeresbiologische Museum, das auf der früheren Sklaveninsel Gorée steht. 


Saint-Louis
Die an der Nordwestküste des Senegal gelegene 170.000-Einwohner-Stadt hatte bis 1902 als Hauptstadt von Französisch-Westafrika amtiert, ist in dieser Funktion dann aber von Dakar abgelöst worden. Indes lässt sich die bedeutende Vergangenheit der Stadt noch immer im Stadtbild abzulesen, denn Saint-Louis, das kulturelle Zentrum des Landes, das man wegen der geografischen Lage auch gerne als „Venedig Afrikas“ bezeichnet, besitzt v.a. mit der Place de Faidherbe ein koloniales Zentrum, an dem sich die Rognard-Kaserne und die imposante Gouvernance erheben. Mit der ersten Kathedrale Westafrikas mit ihrem Prunk und ihrer Dominanz kontrastiert der bitterarme Stadtteil Guet N'Dar, in dem sich vor dem Hintergrund von Wellblechhütten der tägliche Kampf ums Überleben abspielt. Saint-Louis, das wundervollste Beispiel französisch-kolonialer Urbanisation in West-Afrika, liegt außerdem in der Nähe mehrerer Nationalparks und Naturschönheiten.

Nationalpark Delta du Saloum
An der senegalesischen Atlantikküste breitet sich der 1976 gegründete, 76.000 Hektar große Nationalpark Delta du Saloum aus. Er besteht aus einem der wichtigsten westafrikanischen Mangrovenbestände und ist als Biosphärenreservat eingetragen. 

Thiès
Senegals mit fast 240.000 Einwohnern fünftgrößte Stadt ist Zentrum der Teppichindustrie, aber auch Mittelpunkt von Viehhandel und Fleischverarbeitung. Zur 1863 von den Franzosen gegründeten Stadt gehören auch eine Hochschule, ein Museum sowie das ältesten noch in Betrieb stehende Kino des Senegal.

Touba
Mehr als eine halbe Million Menschen leben in Touba, dem Zentrum der Sufi-Bruderschaft Muridiyya, deren Anhänger Mouriden genannt werden. Gegründet wurde die Bewegung im Jahre 1887 vom religiösen Führer Amadou Bamba, der auch in Touba begraben liegt. An der Stelle seines Ablebens erhebt sich seit 1963 die Große Moschee der Stadt, eines der größten islamischen Gotteshäuser südlich der Sahara.

Grande Mosquée de Touba
Im Herzen der für die Mouriden heiligen Stadt Touba erhebt sich die Große Moschee, eines der größten islamischen Gotteshäuser in Afrika. Die 1963 vollendete und mit ihren fünf Minaretten sowie den drei großen Domen beeindruckende Moschee wurde an der Stelle erbaut, an der Amadou Bamba begraben liegt, der Gründer der Mouriden-Brüderschaft. Charakterisiert wird die Moschee von ihrem 87 Meter hohen Hauptminarett, einem der bekanntesten Monumente des Senegal.

 

 

 

Praktische Reiseinformationen

Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit Reisepass möglich.

Visum
Für die Einreise in die Republik Senegal und einen vorübergehenden Aufenthalt von bis zu drei Monaten benötigen deutsche Staatsangehörige seit dem 01.05.2015 kein Visum. Ein Rückflugticket, sowie Nachweise zur Unterkunft sind bei der Einreise regelmäßig vorzulegen. Nähere Auskünfte sind über die senegalesische Botschaft in Berlin zu erhalten.

Anmerkungen
Reisedokumente müssen sechs Monate über die Reise hinaus gültig sein.
Kindereinträge im Reisepass eines Elternteils sind seit dem 26.06.2012 nicht mehr gültig. Jedes Kind benötigt ein eigenes Ausweisdokument.

Währung
Landeswährung ist der CFA-Franc (XOF). 1 Euro = 655 FCFA. Kreditkarten (Visa, Mastercard) werden in den großen Hotels angenommen. Am Flughafen und in den großen Städten können Sie an einigen Geldautomaten Geld abheben. Auch der Euro kann als Zahlungsmittel verwendet werden. Denken Sie aber an CFA-Franc in kleinen Scheinen für alltägliche Ausgaben. Reiseschecks und Bargeld können problemlos getauscht werden. Die Banken haben in der Woche von 8.30 Uhr bis 11.00 Uhr und von 14.30 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.

Impfschutz
Das Auswärtige Amt empfiehlt die Standardimpfungen gemäß aktuellem Impfkalender des Robert-Koch-Institutes für Kinder und Erwachsene anlässlich einer Reise zu überprüfen und zu vervollständigen . Dazu gehören auch für Erwachsene die Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten),  Masern und ggf. gegen Influenza.

Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, Meningitis ACWY und Polio empfohlen, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Tollwut und Typhus.

Eine gültige Impfung gegen Gelbfieber (bislang noch innerhalb der letzten zehn Jahre) ist nur für alle Reisenden vorgeschrieben, die aus einem Gelbfiebergebiet einreisen (auch bei ausschließlichem Aufenthalt auf einem Flughafen in einem Gelbfiebergebiet), ausgenommen sind Kinder unter neun Monaten.

Flugzeit
Die Flugzeit beträgt ca. 6 Stunden. Dakar ist 5.700 km von Frankfurt entfernt.

Flughafen
Der Flughafen von Léopold Sédar Senghor befindet sich 15 km von Stadtzentrum Dakars entfernt. Es gibt Pendelbusse. Die Fahrt kostet 0,75 €. Eine Taxifahrt kostet Sie etwa 5,50 € am Tag und 7,50 € nachts.

Steuern und Trinkgeld
Auf die meisten Produkte und Dienstleistungen wird eine Steuer von 20 % erhoben. Außer für Gepäckträger in Hotels sind Trinkgelder nicht üblich.

Telefon
Um von Deutschland nach Senegal zu telefonieren, wählen Sie 00 + 221 (Vorwahl des Landes) + 8 (Dakar und Umgebung) oder 9 (die anderen Gebiete) + die Nummer des Teilnehmers. Um von Senegal nach Deutschland zu telefonieren, wählen Sie: 00 49 + die Nummer des Teilnehmers ohne die erste 0.

Strom
220 V. Steckdosen wie in Deutschland.

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Alle wichtigen Adressen des Landes vor der Abreise
Botschaft der Republik Senegal
Dessauerstr 28/29, 10963 Berlin.
Tel.: +49 30 -85 62 19-0
Senegalesisches Fremdenverkehrsamt
In Deutschland gibt es keine Fremdenverkehrsämter, die Senegal vertreten.

Siehe in Frankreich: 22, Rue Hamlin, 75016 Paris.
Tel.: +33 -1 47 05 39 45
Konsulat von Sénégal
Dessauerstr 28/29, 10963 Berlin. Tel.: +49 30 -85 62 19-0

Vor Ort
Fremdenverkehrsamt in Senegal
Rue du Docteur Calmette in Dakar. Tel.: +221 821 11 26.
Deutsche Botschaft
20, av. Pasteur, B.P. 2100 in Dakar. Tel.: +221 33 889 48 84
Goethe Institut
Dakar/Point E rue djourbel angle Piscine Olympique Tel.: +221 33 869 88 80